Kokosöl werden eine Vielzahl positiver Eigenschaften nachgesagt: zum einen hat es einen einzigartigen und exotischen Geschmack, der sich aus vielen Rezepten nicht mehr wegdenken lässt. Zum anderen ist es ein kleines Allzweck-Wundermittel in der Körperpflege, da es reich an verschiedenen Mineralien, Antioxidantien und Vitaminen ist, die Haare, Haut und Zähne pflegen.
Doch wer schon mal im Supermarkt vor dem Regal mit endlos vielen verschiedenen Kokosölen stand, weiß schnell: Kokosöl ist nicht gleich Kokosöl! Besonders bei exotischen Produkten wie Kokosöl lohnt es sich immer einen genauen Blick auf Aspekte wie Anbau, Verarbeitung, Arbeitsbedingungen und Verpackung zu werfen, um so nachhaltig wie möglich einzukaufen.
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Faire Arbeitsbedingungen mit Zertifizierungen und Siegeln erkennen
Meistens stammen Kokosnüsse, die für uns zu Kokosöl, Kokosmilch und mehr verarbeitet werden, aus dem „Kokosnuss-Dreieck" im Südwesten Sri Lankas. Da es für uns als Käufer im Supermarkt kaum möglich ist zu erkennen, unter welchen Arbeitsbedingungen ein Produkt hergestellt wurde, helfen Zertifizierungen und Siegel bei der Orientierung.
- Das bekannteste Siegel ist sicher das „Fairtrade Siegel“. Dieses setzt sich neben ökologischen und ökonomischen Aspekten auch für soziale Grundsätze wie „geregelte Arbeitsbedingungen“ und "Verbot ausbeuterischer Kinderarbeit“ ein. Das Siegel wird nach verschiedenen Standards in unterschiedlichen Bereichen vergeben und die Einhaltung der Standards wird regelmäßig kontrolliert. Das Kokosöl von Fairtrade Original trägt natürlich das Siegel und steht als Produkt für die genannten Standards.
- Bei der Produktion des Kokosöls der Firma Rapunzel, welches das „Hand in Hand“ Siegel trägt, wird unter anderem auf folgende Punkte geachtet: „Direkte und langfristige Lieferbeziehungen zu fairen Preisen, sichere und gesunde Arbeitsbedingungen, Zahlung fairer Löhne, soziale Absicherung sowie menschenwürdige Behandlung der Mitarbeiter“ und Vieles mehr.
Wer beim Kauf seines Kokosöls auf Fairtrade Zertifikate und Siegel wie das „Hand in Hand“- Siegel achtet, kann also sicher stellen, dass die Arbeiter und Arbeiterinnen nicht ausgebeutet werden und einen sicheren Arbeitsplatz haben. Bedingungen, die für uns fast selbstverständlich sind und die auch Menschen in anderen Ländern zustehen sollten.
Biologische Aspekte beim Anbau beachten
Neben den fairen Arbeitsbedingungen ist natürlich auch ein möglichst natürlicher Anbau der später verarbeiteten Kokosnüsse wichtig, um ein nachhaltiges Produkt zu erhalten. Hier lautet das Stichwort „biologisch“.Oft werden Kokospalmen wie Ölpalmen, aus denen das umstrittene Palmöl gewonnen wird, in Monokulturen angebaut. Das heißt, dass immer nur eine einzige Pflanzenart auf einer bestimmten Fläche angebaut wird. Eine natürliche Vielfalt der Ökosystems ist so unmöglich!
Bei biologisch hergestelltem Kokosöl wächst die Kokospalme in einer Mischkultur, die genau diese Vielfalt wieder zulässt. Zudem wird keine Gentechnik, chemische und schädliche Pflanzenschutz- oder Düngemitteln eingesetzt. Das hat nicht nur auf die Natur, sondern auch auf den Menschen positive Auswirkungen. In nicht biologischem Kokosöl können beispielsweise Rückstände von giftigen Pflanzenschutzmitteln zurückbleiben, die, je nach Anwendung, über die Haut oder die Nahrung in unseren Körper gelangen.
Natürliche Verarbeitung für ein natürliches Produkt
Nicht nur die Kokosnuss, sondern alle Teile der Kokospalme, wie das Holz, die Palmwedel, die Schale der Nuss oder die Kokosfasern können weiterverarbeitet und genutzt werden. Deshalb dient die Kokospalme seit Jahrtausenden als Quelle für Nahrungsmittel-, Bau- und Rohstoff. Bei der Herstellung von Kokosöl wird zunächst die Kokosnuss von der Palme geerntet. Danach wird das weiße Fruchtfleisch der Kokosnuss zerkleinert, zermahlen und getrocknet. Wenn dasFruchtfleisch getrocknet ist, wird es dann durch Pressung zu Öl weiterverarbeitet.
Nachhaltiges Kokosöl zeichnet sich durch eine schonende Verarbeitung aus, besonders hochwertig ist hier natives und kaltgepresstes Kokosöl. „Nativ“ bedeutet, dass das Kokosöl durch mechanisches Pressen ohne weitere Behandlung hergestellt wurde. „Kaltgepresst“ wiederum heißt, dass das Öl ohne äußere Hitzezufuhr gepresst wurde. Nur wenn das Kokosöl sowohl nativ,
als auch kaltgepresst ist, ist es so schonend wie möglich verarbeitet und behält seine natürliche Kraft.
Nachhaltige Verpackung für einen nachhaltigen Einkauf
Meistens wird Kokosöl in Gläsern verkauft. Glas lässt sich nach der Benutzung leicht über den Glasmüll entsorgen und recyceln. Wirklich nachhaltig wird es aber erst, wenn es wieder- und weiterverwendet wird. Also alte Gläser nicht gleich wegwerfen! Das Problem bei einer herkömmlichen Glasverpackung liegt jedoch meistens im Deckel versteckt. Denn die vermeintlich reinen Metalldeckel haben oft eine innere Beschichtung zur Abdichtung. Diese enthält leider häufig Stoffe wie Bisphenol A (BPA), Polyvinylchlorid (PVC) oder andere Weichmacher enthaltende Stoffe, die den natürlichen Hormonhaushalt empfindlich stören können.
Doch mittlerweile gibt es immer mehr Firmen, die auf Metalldeckel mit einem blauen Ring am inneren Rand des Deckels umsteigen. Dieser blaue Ring, den man oft schon durch ein noch verschlossenes Glas erkennen kann, steht für eine PVC- und weichmacherfreie Beschichtung beziehungsweise Dichtung. Deshalb kann man beim Kauf eines nachhaltigen Kokosöls zusätzlich auf dieses kleine Detail achten.
Allgemein heißt es aber nicht, dass jeder Deckel ohne blauen Ring automatisch Weichmacher enthält. Deshalb hilft oft eine kurze Recherche auf der Webseite des Anbieters vor dem Kauf, um einige Infos über die herstellende Firma und ihre Verpackungen zu finden.